Die am 22. August 1903 gegründete "Internationale Schwagergesellschaft" wurde am 13. April 1907 in die Schützengesellschaft Grötzingen umgewandelt. Im damaligen Kaiserhof standen 2 Schießbahnen zur Verfügung. Man wechselte sich ab mit Kegeln und Schießen. Nach dem 1. Weltkrieg, als das Sportschießen noch verboten war, traf man sich nur noch zu Kegelabenden. Am 31. Mai 1924 war ein großer Tag für die Schützengesellschaft, konnte man doch auf dem neu eingerichteten Schießstand der Berlin-Karlsruher-Industriewerke (Patron genannt) an der Staig mit 42 Mitgliedern schießen. Der Kassenbestand am 09. November 1923 (Inflation) betrug 10.475.214.860 Mark. Am 01. Januar 1924 wurde wieder mit einem Kassenbestand von 10,10 Mark begonnen. Die großen Erfolge bei den Deutschen Europa- und Weltmeisterschaften machten die Grötzinger Schützen überall bekannt. Stellvertretend für alle seien nur einige Namen genannt: Karl und Helmut Schlenker, Walter Gehmann, Karl Rau, Otto Müller. Der zweite Weltkrieg jedoch unterbrach die Erfolgswelle der Schützengesellschaft. Der Verein wurde laut Kontrollratsbeschluss am 17. Dezember 1945 aus dem Vereinsregister gelöscht. Das Vermögen von 27.059 Reichsmark wurde eingezogen. Die noch verbliebenen Schützenbrüder ließen sich aber nicht entmutigen und fanden sich wieder in einem Kegelclub zusammen. Nachdem die Bestimmungen des Kontrollrates wieder außer Kraft gesetzt waren, fassten einige frühere Mitglieder und deren Söhne 1956 im "Pfinzgauperle" den Entschluss, die Schützengesellschaft wieder neu ins Leben zu rufen. Bei der Gründungsversammlung am 08. November 1956 waren elf Schützenbrüder anwesend. Es wurden folgende Mitglieder in den Vorstand gewählt: OSM Richard Mohr, 1. SM Karl Götz, 2. SM Otto Müller, Kassier Ferdinand Scheuber, Schriftführer Helmut Schlenker. Auf besonderen Wunsch aller Anwesenden wurde Karl Schlenker zum Ehrenvorstand ernannt. Dem neu gewählten Vorstand wurde aufgetragen, bei den zuständigen Behörden und Sportverbänden die zur Wiedereintragung ins Vereinsregister notwendigen Schritte zu unternehmen. Bei der ersten Hauptversammlung am 13. Dezember 1956 wurde die erste Satzung bekannt gegeben und die Vorstandschaft bestätigt. Die Aufnahmegebühr für neue Mitglieder wurde auf 3 DM und der Monatsbeitrag auf 1 DM festgelegt. Am 01. Januar 1957 zählte der Verein 15 Mitglieder. Am 28. Februar 1957 wurde mit dem Athletiksportverein Grötzingen ein Pachtvertrag abgeschlossen, um in deren Clubhaus einen Luftgewehrstand zu errichten. Am 13. März 1957 fand dann in der Athletenhütte das erste Übungsschießen statt.